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Schwangerschaftswoche:

5. Schwangerschaftswoche (5. SSW): Die Zeit der Ungewissheit hat ein Ende

In der 5. SSW beginnt für Sie der zweite Monat Ihrer Schwangerschaft. Es ist drei Wochen her, seitdem das Kind durch die Befruchtung entstanden ist.

Grösse des Babys in der 5. SSW

In der fünften Schwangerschaftswoche wäre von dem heranwachsenden Baby im Ultraschall über den Bauch noch nichts zu sehen. Zu erkennen wäre – mit einem kleinen Ultraschallkopf über Ihre Vagina – jedoch schon eine Fruchthöhle, in welcher sich der kleine Mensch eingerichtet hat und die nächsten Monate zu einem Baby heranwachsen wird. Würde man das Kind schon gut sehen können, dann könnte man es mit einem winzigen Sesamsamen vergleichen.

Entwicklung des Babys

Aus der mehrfach geteilten Eizelle bildet sich in der 5. SSW ein länglicher Strang. Noch ist nichts von der Form eines Menschen zu sehen, auch wenn alle menschlichen Merkmale schon angelegt sind. In dieser Woche findet die erste und wichtigste Entwicklung statt: die Bildung des Gehirns.

Zudem bilden sich nun fortlaufend die ersten Nervenstränge, die einmal sämtliche Vorgänge im Körper des kleinen Wesens steuern. Aus diesem Grund sind sie ganz besonders wichtig, weil ohne sie kein Leben möglich wäre.

Bei einer Ultraschalluntersuchung ab dem 22. Tage nach der Befruchtung – ab der 6. Schwangerschaftswoche - könnte schon die Aktivität des Herzens beobachtet werden. In diesem Stadium könnte man meinen, dass der kleine Mensch nur aus dem Herzen besteht. Denn anfänglich ist das wichtigste Organ übergross. Der Rhythmus, in dem das Herz jetzt schlägt, ist doppelt so hoch wie der seiner Mutter.

Wussten Sie schon, dass der Sauerstoffaustausch während der gesamten Schwangerschaft nicht über die Lungen, sondern ausschliesslich über die Plazenta - den Mutterkuchen - erfolgt? Erst bei seinem ersten Atemzug versorgt sich das Baby damit selbständig.

So geht es der werdenden Mama in der 5. SSW

Nach dem Ausbleiben Ihrer Periode und / oder einem positiven Schwangerschaftstest erfolgt die Vorstellung bei einem Frauenarzt oder einer Frauenärztin oder einer Hebamme. Hier wird noch einmal ein Test durchgeführt. Der Arzt kontrolliert, dass ich die Eizelle in der Gebärmutter und nicht in die Eileiter eingenistet hat. Der Arzt oder die Hebamme wird eine sogenannte Anamnese aufstellen, die Ihren bisherigen Gesundheitszustand deutlich macht.

Bei der Erstuntersuchung erhalten Sie auch Ihren Mutterpass. Diesen sollten Sie nun stets bei sich tragen. Dort wird der Arzt oder Ihre Hebamme immer den aktuellen Entwicklungsstand und die Schwangerschaftswoche, in der Sie sich befinden, vermerken. Auch alle Untersuchungen und Ergebnisse relevanter Blutuntersuchungen werden eingetragen, genauso wie die Entwicklung Ihres Gewichtes und der Blutdruck. Anhand der Gewichtswerte können Sie Ihre persönliche Gewichtskurve eintragen.

Erfahren Sie mehr darüber, wie sich die Werte aus Ihrem Mutterpass im Einzelnen zusammensetzen.

Wussten Sie schon?

Hebammen können eine Schwangerschaft feststellen und den Mutterpass ausstellen und fast alle im Mutterpass vorgesehenen Vorsorgeuntersuchungen durchführen. Sie kontrollieren Blutdruck, Gewicht, Urin- und Blutwerte und stellen auch die Lage und die Grösse des Kindes fest und prüfen, ob die Herztöne in Ordnung sind. Nur Ultraschalluntersuchungen sind den Ärzten vorbehalten.

Häufige Anzeichen und Symptome

Quälende Übelkeit

Gerade dann, wenn Frauen erfahren, dass sie sicher schwanger sind, können sich Beschwerden, wie Übelkeit, verstärken. Das liegt zum einen an dem steigenden hormonellen Wert (HCG) und zum anderen an der enormen emotionalen Belastung, die eine Schwangere in dieser Zeit durchmacht. Lesen Sie mehr darüber, was Sie bei einer quälenden Übelkeit tun können.

Hebammen Tipp

„Oftmals lässt die Übelkeit etwas nach, wenn Sie häufig Kleinigkeiten essen wie zum Beispiel Salzstangen, Zwieback oder Porridge. Wenn der Magen beschäftigt ist, kommt die Übelkeit nicht so stark durch.“ Hebamme, Dorothee Kutz

Hormone durcheinander

Immer wieder werden Sie nun aufmerksam in sich hören und Ihren Bauch beobachten. Frauen, die auf eine Schwangerschaft hingearbeitet haben und planmässig schwanger geworden sind, zeigen sich genauso überrascht über dieses Wunder der Natur wie Frauen, die nicht mit einer Schwangerschaft gerechnet haben. Bei all den Sorgen und Wirrungen, die eine solche Botschaft mit sich bringt, sorgen die schwangerschaftsbedingten Hormone für ein Gefühl, bei dem Freude stets überwiegt. Denn die werdende Mutter benötigt eine stabile Psyche für die Veränderungen, die auf sie zukommen werden.

Gewicht steigt

An der Anzeige Ihrer Waage werden Sie feststellen, dass Sie zunehmen. Ihr Körper lagert ab jetzt Reserven ein, die er für die Schwangerschaft, für die Entbindung, sowie die kräftezehrende Zeit nach der Geburt, dringend benötigt. Die Gewichtzunahme setzt sich aus der Fetteinlagerung, dem Gewicht des Fruchtwassers, der Plazenta, der Brüste, sowie dem Gewicht des Kindes zusammen. Im Verlauf könnten auch Wassereinlagerungen auftreten, was ebenfalls zu einer Gewichtszunahme führen kann. In unserem Gewichtskurven-Rechner können Sie nachschauen, ob Ihre Gewichtzunahme im empfohlenen Bereich liegt.

Die besten Tipps im Überblick

Planen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme die nächsten und fortlaufenden Termine für die Vorsorgeuntersuchungen. Sie können sich auch für die Vorsorgeuntersuchungen eine Hebamme suchen oder/und zwischen Arzt und Hebamme abwechseln.

Gönnen Sie sich Ruhe, denn Sie benötigen während der nächsten Zeit viel Kraft.

Sprechen Sie offen mit Ihren Liebsten über dieses freudige Ereignis, so können Sorgen und Ängste frühzeitig angesprochen und ausgeräumt werden.

Achten Sie unbedingt auf eine ausreichende Versorgung mit Folsäure, bestenfalls ergänzen Sie diese durch Tabletten.

Mögliche Fragen an Arzt oder Hebamme

Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel

Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Hebamme über alle Medikamente und Ergänzungsstoffe, die Sie derzeit zu sich nehmen. Gerade in der Schwangerschaft sollten diese genau überprüft und abgewogen werden. Auch zu viele Vitamine bestimmter Gruppen können jetzt schädlich sein. Für schwangere Frauen gibt es spezielle Ergänzungsmittel, die an den Nährstoff- und Vitaminbedarf in der Schwangerschaft angepasst sind. Lassen Sie sich beraten, welche Mittel für Sie in Betracht kommen.

Zusätzliche Untersuchungen bei Beschwerden

Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Hebamme, ob ein Termin ausserhalb der vorgegebenen Vorsorgeuntersuchungen sinnvoll wäre. Ebenso ist zu klären in welchem Masse die schwangerschaftsbedingten Beschwerden auftreten. Denn bei einem übermässigen Erbrechen kann es beispielsweise zu einer Verschiebung des Elektrolyt Haushaltes kommen, welche einen Mangel an lebenswichtigen Stoffen nach sich ziehen kann.

Autoreninfo:

Juliane Jacke-Gerlitz ist examinierte Krankenschwester. Seit mehr als zehn Jahren ist sie in der Mütter- und Stillberatung tätig. Derzeit arbeitet sie als medizinische Autorin und psychologische Beraterin. Juliane Jacke-Gerlitz ist seit 22 Jahren verheiratet, Mutter von acht Kindern, und lebt mit ihrer Familie in Halle.