Schritt für Schritt zur Still-Meisterin

Stillen ist die natürlichste Ernährung für Ihr Kind. Aber wie das richtige Atmen bei der Entbindung, so will auch das Anlegen des Babys gelernt sein. Sind Sie in Stillfragen unsicher, nehmen Sie am besten die Hausbesuche einer Hebamme in Anspruch, die Ihnen die Krankenkasse zugesteht. Hebammen sind speziell dafür ausgebildet, Ihnen auch bei Stillproblemen zu helfen. In den ersten zehn Tagen nach der Geburt dürfen Sie diese Hilfe auf Kosten Ihrer Krankenkasse täglich in Anspruch nehmen. Die Adressen von niedergelassenen, selbständigen Hebammen erhalten Sie aus den Gelben Seiten, von befreundeten Müttern oder Ihrem Arzt.

  • Legen Sie das Baby immer an, wenn es hungrig ist. Das signalisiert Ihren Brustdrüsen, mehr Milch zu bilden. So pendelt sich Ihre Milchmenge auf den Bedarf des Kindes ein.
  • Suchen Sie sich ein gemütliches und ruhiges Plätzchen, wo Sie ungestört stillen können.
  • Das Köpfchen Ihres Babys liegt in Ihrer Armbeuge und der Körper auf Ihrem Unterarm. Ihre Hand umfasst Babys Po. Greifen Sie mit der freien Hand nach Ihrer Brust – der Daumen liegt oberhalb, die restlichen Finger unterhalb des Warzenhofes. Führen Sie Ihr Baby an Ihre Brust und achten Sie darauf, dass das Näschen frei bleibt.
  • Das richtige Anlegen ist ganz wichtig:  Berühren Sie die Lippen Ihres Babys sanft mit Ihrer Brustwarze, bis sich sein Mündchen öffnet. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind nicht an den Brustwarzen nuckelt - davon werden diese wund. Der Mund Ihres Kindes sollte stets einen grossen Teil des Warzenhofs umschliessen. Nur so kann Ihr Baby gut trinken und Sie vermeiden, dass Ihre Brustwarzen wund werden.
  • Lassen Sie Ihr Kind immer zunächst eine Brust leertrinken: Das ist deshalb wichtig, weil am Schluss der Fettgehalt der Milch ansteigt. Diese kalorienreiche Milch liefert nicht nur wichtige Fettsäuren, sondern sättigt Ihr Kind auch besonders gut. Legen Sie Ihr Kind danach immer noch an der anderen Brust an und lasse Sie es solange trinken, bis es von alleine aufhört. Fangen Sie dann bei der nächsten Stillmahlzeit mit der Brust an, von der Sie zuletzt gestillt haben. Das ist gut für die Milchbildung.
  • Zum Abnehmen stecken Sie am Besten sanft Ihren kleinen Finger in den Mundwinkel Ihres Babys. Dadurch löst sich der Saugdruck und Sie können Ihr Kind ganz leicht von der Brust nehmen.
  • Lassen Sie sich nicht entmutigen, sollte es mit dem Stillen nicht sofort klappen. Sie und Ihr Baby sind ein einzigartiges und einmaliges Team. Und wie jedes Team brauchen Sie möglicherweise ein wenig Training, bis Sie zu ganz grosser Form auflaufen. Geben Sie sich und Ihrem Körper daher Zeit und bewahren Sie Ruhe. Gerne wird Ihnen Ihre Hebamme/ Stillberaterin mit Rat und Unterstützung zur Seite stehen.